Mit Kraftakt zur heiß ersehnten Medaille – Österreich holt Staffel-Bronze

Zehn Tage lang mussten sich die österreichischen Biathlon-Fans gedulden, ehe das Team mit Daniel Mesotitsch, Julian Eberhard, Simon Eder und Schlussläufer Dominik Landertinger mit Bronze endlich das heiß ersehnte Edelmetall für Rot-Weiß-Rot sichern konnte. Eine Medaille, die wie Gold glänzt! Gold in der Männer-Staffel ging erstmals seit 2008 an Russland, das sich mit einem Vorsprung von 5,8 Sekunden gegen Frankreich durchsetzte.



Bis zum letzten Wechsel war es ein offenes Rennen, da kaum Athleten ohne Nachlader geblieben waren. So wechselte fast ständig die Führung – ein zusätzlicher Nervenkitzel für die begeisterten Fans entlang der Strecke und im Stadion. Nach dem letzten österreichischen Wechsel von Eder auf Landertinger diktierte der Russe Anton Shipulin das Tempo in der Runde der Schlussläufer, während sein französischer Rivale Martin Fourcade und der Deutsche Schempp den Druck erhöhten. Nach einem Nachlader beim Liegend-Schießen ging Landertinger zunächst gemeinsam mit Fourcade vom Schießstand, doch durch einen weiteren Fehler beim Stehendschießen starteten Dominik Landertinger und der Deutsche Simon Schempp beinahe gleichauf in die Schlussrunde.

Vorneweg waren Gold und Silber scheinbar bereits an Russland und Frankreich vergeben. Doch das nun folgende Duell um Bronze war an Spannung kaum mehr zu überbieten. Eine Entscheidung im Zielsprint schien sich schon abzuzeichnen ehe Lokalmatador Dominik Landertinger, angepeitscht von den Zurufen der 22.300 frenetisch jubelnden Besucher im Stadion, quasi den Turbo zündete und sich mit einem Kraftakt im letzten Anstieg entscheidende Sekunden von Schempp absetzen konnte. Diesen Vorsprung gab „Landi“ nicht mehr aus der Hand und sicherte sich und seinem Team souverän die heiß ersehnte Medaille. Nicht nur die Teamkollegen selbst, auch die Betreuer, Trainer und zahlreichen  Fans lagen sich daraufhin vor Freude in den Armen. Eine riesige Erleichterung für die zuletzt teils stark kritisierte österreichische Biathlonmannschaft. Es hätte vielleicht sogar noch mehr möglich sein können, denn im Vergleich zur russischen (3) und französischen Staffel (4) benötigten die Österreicher insgesamt 10 Nachlader! Dennoch glänzte diese Bronzemedaille wie Gold! Es scheint, als wäre Hochfilzen in der Tat ein erfolgreicher Boden für das Team, immerhin hatte man hier 2005 für die erste ÖSV-Staffelmedaillie der WM-Geschichte gesorgt.

Anton Shipulin (RUS): "Ich möchte meinem Team und der gesamten russischen Nation danken. Die letze Runde war die schwierigste, da ich wusste, dass Martin hinter mir lief. Ich versuchte, schneller als er zu laufen und bin überglücklich, dass wir gewonnen haben."

Martin Fourcade (FRA): "Es war mir nicht möglich, Anton einzuholen. Zu Beginn habe ich es versucht und ihn fast erwischt. Doch dann habe ich gesehen, dass es sich nicht ausgehen wird."

Dominik Landertinger (Ö): "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Simon (Schempp) ist einer der besten Schlussläufer. Als ich nach dem Stehendschießen rauslief und er direkt hinter mir war, wusste ich, dass es sehr knapp werden würde. Ich habe den letzen Anstieg oft trainiert und gewusst, dass ich meine Attacke dort machen muss. Die letzen paar hundert Meter waren extrem schwierig für meine Beine, aber es ist eines der schönsten Gefühle, so ins Ziel einzulaufen!"

18.02.2017 Staffelbewerb Männer

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