Premierensieg für Doll mit Gold belohnt, Eberhard auf Platz sieben

Es war ein dramatischer Sprint-Bewerb und es gab einen Sensationssieger!

Das erste Herren-Rennen der Biathlon-WM in Hochfilzen war nichts für schwache Nerven, nicht zuletzt weil der mit Nummer vier ins Rennen gestartete und lange Zeit führende Martin Fourcade bis zum Schluss warten musste, ehe er sich zumindest über Bronze freuen durfte.  Denn zwei Biathleten waren an diesem Tag einfach besser. Vor allem am Schießstand - Benedikt Doll, der sensationell sein erstes großes Rennen und damit gleich WM-Gold gewann sowie der Norweger Johannes Thingnes Boe, der sich dem Deutschen um sieben Zehntel geschlagen geben musste. Bis zu den Nummern 82 (Doll) und 96 (Boe) lag der Franzose auf Goldkurs, ehe sich Doll und Boe – beide am Schießstand fehlerlos - ein unglaublich spannendes Finish lieferten, sehr zur Freude der begeisterten 14.300 Fans.

Die Österreicher? Bester war Julian Eberhard, der jedoch als siebter und mit 35,3 Sekunden seine Chancen für die Verfolgung wahrte. Insgesamt vergaben die Österreicher ihre Hoffnungen am Schießstand. Denn im Gegensatz zu Doll und Boe war kein einziger aus dem ÖSV-Quartett fehlerlos geblieben, wobei sich Eberhard wohl am meisten ärgern dürfte, denn ohne Strafrunde wäre der Salzburger (zweitbeste Laufzeit hinter Fourcade) wahrscheinlich statt dem Franzosen auf dem Podest gelandet. Läuferisch jedenfalls war der 30-jährige Salzburger einmal mehr unglaublich schnell unterwegs.
Auch Lokalmatador Landertinger (17.) war nach den zehn Kilometern fix und fertig. Obwohl läuferisch („Ich konnte voll ans Limit gehen“) in sehr guter Verfassung, spürte der Tiroler, der dreimal in die Strafrunde musste, diese Mehrbelastung am Schießstand. Ebenfalls drei Fahrkarten gab es für Eder (22.). Der Salzburger war zwar einmal mehr der schnellste Mann am Schießstand, verzeichnete dabei aber auch Flüchtigkeitsfehler. Bei seinem  Teamkollegen Mesotitsch (50.) sorgte eine Mischung aus Schießfehlern und mäßiger Leistung in der Loipe für das doch enttäuschende Ergebnis, aber ungeachtet dessen qualifizierte auch er sich – neben Eberhard, Landertinger und Eder für die Verfolgung.

Benedikt Doll: „Das ist ein unglaublicher Moment nach diesem spannenden Rennen. Ich sah, dass Fourcade jeweils einen Fehler schoss und realisierte, dass das heute meine Chance werden kann. Im Ziel dann nochmal das Bangen, als Johannes seine Aufholjagd begann, aber am Ende durfte ich jubeln.“

Johannes Thingnes Boe: „Es macht keinen Spaß, wegen ein paar Hundertstel Zweiter zu werden – aber ich hatte einfach nicht genügend Energie. Trotzdem war es ein gutes Rennen. Mein Kopf wollte gewinnen, meine Beine konnten leider nicht mithalten.“

Martin Fourcade: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Nach dem Schießen hoffte ich auf eine Top 10 Platzierung, nach dem Rennen malte ich mir schon einen Platz unter den Top 5 aus. Am Ende Dritter zu sein – das passt.“

Julian Eberhard: „Das war eine gute Leistung, doch für das ganz große Ziel, eine Medaille, war es mindestens ein Fehler zu viel. Durch die hohen Temperaturen und tiefen Verhältnisse war die Belastung höher als normal, das wurde mir zum Verhängnis. Am Sonntag heißt es volle Attacke."


Dominik Landertinger: „Wir hatten heute wieder super Ski und ich habe mich in der Loipe gut gefühlt, doch beim Schießen war ich einfach zu unruhig. Das lag auch an der extremen Belastung, welche durch die hohen Temperaturen noch verstärkt wurde."


Simon Eder: „Drei Fehler klingt viel, aber es war nicht so schlecht. Im Moment bringen mich einfach Kleinigkeiten aus dem Konzept und es passieren Flüchtigkeitsfehler. Das Positive von heute ist, dass ich mich läuferisch gut gefühlt habe. Jetzt ist das Ziel ein Top-Ten-Platz in der Verfolgung."

11.02.2017 Sprint Männer

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