Sigi Heinrich - eine Legende im Gespräch

Er ist einer dieser Reporter-Legenden, die dem Sport jahrzehntelang ihren Stempel aufgedrückt haben - Sigi Heinrich. Erst war er rund acht Jahre lang Redakteur bei der renommierten Süddeutschen, ehe er im Jahr der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften von Vail, 1989, zum neu gegründeten TV-Sender Eurosport wechselte. Und eigentlich auf Anhieb einschlug. Sympathische Stimme, kompetent, stets mit einem ,,g’sunden“ Schmäh unterwegs. 2006 hatte er von der IBU den Biathlon-Award erhalten, 2014 wurde er mit dem Bayerischen Sportpreis in der Kategorie ,,Herausragende Präsentation des Sports“ ausgezeichnet – und jetzt gab er hier in Hochfilzen bereitwilligst Auskunft.

Wann hast du dein erstes Biathlonrennen kommentiert?

,,1998, Olympische Spiele in Nagano und zuvor erinnere ich mich doch noch an Lillehammer in derselben Saison."

Seitdem hat sich nicht nur der Biathlonsport sondern auch der Veranstaltungsort Hochfilzen unglaublich entwickelt. Was sagst du zu den aktuellen Rahmenbedingungen die Hochfilzen für diese Titelkämpfe geschaffen hat?

,,Es ist perfekt, mehr geht nicht. Ich glaube, wir haben das Ende der Fahnenstange erreicht. Es ist für alle Beteiligten, egal in welchen Bereichen sie arbeiten, alles optimal hergerichtet. Die Bedingungen sind für alle sensationell. Ich kenne das von anderen Sportarten, da ist das bei weitem nicht so. Der Biathlonsport hat sich meiner Meinung nach zu einer perfekten Mischung aus Entertainment, Information und Unterhaltung gemausert.“

Wir sind jetzt ungefähr bei der Halbzeit des Events angelangt. Welche Eindrücke dieser Weltmeisterschaften bleiben dir persönlich bis jetzt besonders in Erinnerung?

,,Vor allem das wunderbar sonnige Wetter. Zusätzlich auch, dass die Presseverpflegung hervorragend und der Pressesprecher sehr nett ist. Die Arbeitsbedingungen für uns sind sehr gut, auch wenn man jetzt schon wieder feststellen muss, dass der neue Pressearbeitsraum beinahe schon wieder zu klein ist. Dazu unglaublich spannende Wettkämpfe, was natürlich daran liegt, dass die Athleten von Startnummer 1 bis 100 ausgelost wurden. Es kristallisiert sich auch wieder heraus, dass es wie bei jeder Weltmeisterschaft augenscheinlich ein paar Superstars geben wird – dieses Mal Fourcade und Dahlmeier.“

Überrascht es dich, dass neben den genannten Superstars auch Darya Domracheva und Ole Einar Bjoerndalen schon wieder Medaillen machen? Was traust du den österreichischen Athleten für die verbleibenden Wettbewerbe noch zu?

,,Zu Domracheva und Bjoerndalen kann man nur sagen - das ist ein Traum! Unfassbar, dass Darya nur vier Monate nach Geburt ihres Mädchens schon wieder eine Medaille gewinnt. Der Ole mit 43 Jahren - das sind Geschichten von denen so ein Sport natürlich auch lebt. Den Österreichern traue ich in erster Linie etwas in der Staffel zu. Auch im Einzelwettkampf können sie unter die ersten drei kommen, denn sie haben es läuferisch drauf. Das ist wie bei Benedikt Doll, der jahrelang auch nie getroffen hat. Da hängt es oft nur an ein paar Millimetern. Wenn alles klappt ist eine Medaille für die Österreicher Eder, Landertinger und Eberhard auf jeden Fall möglich, aber ich schätze, dass die Erfolgschancen dennoch in der Staffel am höchsten sind.“

 

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